WS SA 1.2. Holm von Egidy

Samstag, 30. September 2023 - 15:00 bis 18:30
Akademie
Veranstalter: 
DGfS Akademie

Inhalt zum Workshop

Mit meinem Aufstellungsansatz, dessen Prozedere ich vorstellen werde, können sowohl selbsterlebte als auch übernommene Traumata bearbeitet werden.

Die Grundidee ist der Blick auf die drei vitalen Bedürfnisse eines Menschen: Schutz, Zugehörigkeit und Nicht-Ambivalenz (Klarheit, Balance, Frieden, …). Symptome werden als meist unbewusste Versuche verstanden, genau diese drei Bedürfnisse zu sichern. Es zeigt sich, dass aufgrund traumatischer Erfahrungen eines Einzelnen bzw. seines relevanten Systems diese Bedürfnisse blockiert worden sind. Sobald das zum Problem zugehörige Trauma gelöst ist, wird das Symptom unnötig. Damit sind die Grundbedürfnisse frei lebbar, ohne durch Traumata gefährdet zu sein.
Um das in Frage kommende Trauma aufzuspüren, wird nicht nur das Trauma aufgestellt, sondern auch die Seite, die das Symptom produziert. Diese Seite kann sich zeigen als die "Die, die wütend ist", "Die, die kein Geld haben darf", "Die, die keine Nähe will", "Die, die stehen bleibt und keinen Schritt voran geht“. Auf diese Weise wird der Zusammenhang von Symptom und Trauma phänomenal erfahrbar gemacht. Es wird also ein Aspekt in uns aufgestellt, für den wir selbst verantwortlich sind. Nicht eine externe Instanz ist "schuld", sondern wir selbst haken uns in das Problem ein. Wo wir uns einhaken, können wir uns auch aushaken.
Das Trauma in Gestalt eines Stuhles aufgestellt, niemand muss es repräsentieren. So wird vermieden, dass das alte Trauma in der Aufstellung zu überwältigend wird. Häufig stellt sich heraus, dass das Trauma noch festgehalten wird. Befreiend wirkt dann die Verabschiedung des Traumas in mehreren Phasen. Schließlich werden die eigenen Seiten werden integriert, die durch das Trauma und seinen Bannkreis abgetrennt waren.

In dieser Arbeit wird die Selbstverantwortung des Klienten sehr ernst genommen und bestimmt den gesamten Aufstellungsstil.
Gute und würdigende Abgrenzung und Nicht-Übergriffigkeit sind wesentlich für den Lösungsprozess.

Biografie

1967 geboren. Studierte Physik, Evangelische Theologie und Philosophie. Promotion in Philosophie. Langjährige Tätigkeit als Lehrer, Verlagsreferent und als Personalberater. Intensive Erfahrung mit indischer und buddhistischer Spiritualität.

Absolvent am SySt®-Institut (Matthias Varga v. Kibéd und Insa Sparrer). Sehr viel verdanke ich und habe ich gelernt von Ero Langlotz. Wichtige Lehrer waren außerdem Steve de Shazer, Gunther Schmidt, Stephen Gilligan, Siegfried Essen, Norbert Mayer und Marshall Rosenberg. Fortbildungen in Hypnotherapie, E.F.T., Focusing, Yoga, Aikido, Gewaltfreier Kommunikation und EMDR.

Lehrtherapeut der DGfS.

Neben der praktischen Arbeit philosophische Forschungen zu den Hintergründen von systemischen Aufstellungen, zu Bewusstsein, Selbst und Psyche.

Buchveröffentlichungen:
Beobachtung der Wirklichkeit, Carl-Auer-Systeme Verlag, 2004
Phänomenologie des Subjekts. Bewusstsein von sich selbst, Amazon 2020.

Holm von Egidy lebt mit seiner Frau in München. Er ist Vater von zwei erwachsenen Kindern.

www.constellaris.de

Für diese Veranstaltung muss man sich anmelden.
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