Wie gelingt sichere Bindung in Aufstellungen? Anja Siepmann stellt Bindungsformen von Bowlby vor
Prana Station
Kleiner Kielort 8, 20144 Hamburg
Anja Siepmann wird die vier, von John Bowlby (1907 – 1990) und Mary Ainsworth (1913 – 1999), unterschiedenen Bindungstypen theoretisch und praktisch mit Aufstellungsexperimenten beleuchten und Interventionen vorstellen, die sichere Bindung im Aufstellungsprozess unterstützen. Informationen zu Anja Siepmann: https://anjasiepmann.de
Ein sicherer Raum und guter Kontakt zwischen Aufstellungsleitung und Anliegenträger*in sind wesentliche Schlüssel für das Gelingen von Aufstellungen. Wir unterstützen Klient:innen ja darin, herausfordernde Inhalte, die aus gutem Grund aus dem Bewusstsein abgespalten und ausgeschlossenes wurden zu (re)integrieren. Daher sind wir gefordert einen sicheren Raum zu schaffen, in dem sich die Menschen dem Abgespaltenen in aller Verletzlichkeit zuwenden und es in ihr Gewahrsein hineinnehmen können. Bedürfnisse und Empfindlichkeiten in Bezug auf sicheren Raum und Kontakt sind jedoch so vielfältig wie die Menschen selbst. Ich habe entdeckt, dass mir die psychologische Landkarte der Bindung hilft, Menschen in diesem Integrationsprozess zu unterstützen und möchte sie euch in diesem Seminar nahe bringen.
Ich werde die vier in der Psychologie unterschiedenen Bindungstypen theoretisch und praktisch mit Aufstellungsexperimenten beleuchten. Darüber hinaus werde ich Interventionen vorstellen, die uns im Umgang mit den verschiedenen Dynamiken sowohl im Vorgespräch aus auch im Aufstellungsprozess selbst unterstützen.
Inhalte des Seminars – (mit Raum für Änderungen, angepasst an die Interessen der Teilnehmenden)
- Bedeutung psychologisch-emotionaler Bindung für die menschliche Entwicklung
- Voraussetzungen für gesunde, sichere Bindung
- Ursachen für Bindungsverletzungen und daraus entstehende Bindungsdynamiken
- Beleuchtung der 4 in der Wissenschaft unterschiedenen Bindungsdynamiken:
- Sicher gebunden
- Unsicher – vermeidend
- Unsicher – ambivalent
- Desorganisiert
- Hinweise, Erkennungsmerkmale für die vier Dynamiken in Sprache, Regulation, Kontaktverhalten
- Hilfreiche, korrigierende Erfahrung, die wir situationsangemessen als Begleiter*in anbieten können, ohne in einen therapeutischen Bindungsprozess einzutreten.
Geplante Vorgehensweise
- Interaktiver Kurzvortrag
- Vertiefter, strukturierter Austausch in Diaden/Triaden zu eigenen Erfahrungen mit herausfordernden Bindungsdynamiken bei Klient*innen/Teilnehmer*innen
- Exploration der 4 Dynamiken mithilfe von Aufstellungsarbeit, Demonstration unterstützender Interventionen
- Kleingruppenarbeit mit Bodenankern
- Debriefing
Vita
Nach 20 Jahren in der Filmbranche arbeite ich seit 2010 als HP Psych in eigener Praxis. Meine Ausbildung in SE (Somatic Experiencing/ Larry Heller), ISP (Integrale Somatische Psychologie/Raja Selvam) und SATe (Arbeit mit Bindungs- und Transgenerationalem Trauma/Diane Pool Heller), begründet den Traumaschwerpunkt in meiner Arbeit. Daneben prägt das systemische, phänomenologische Schauen und Reflektieren meine Arbeit mit Menschen. Ich coache Führungskräfte, leite Meditations- und Aufstellungsgruppen und gehöre den Lehrteams von Elisabeth Kaiser und Raja Selvam an. In der DGfS leite ich den NRW-Arbeitskreis Traumadynamik erkennen-achten-begleiten.