Woran liegt es, wenn sich jemand durch Aufstellungen verändert?
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Thema: Woran liegt es, wenn sich jemand durch Aufstellungen verändert? mit Holm von Egidy
Früher wurde gefragt, wie finden wir in und mit Aufstellungen, was wirkt? Wirkung ist allerdings ein Begriff aus der Physik, der unterstellt, die Psyche sei auf Kräfte ansprechbar, die man zu suchen habe. Das Beispiel zeigt, dass schon die Rahmensetzung die Antwort auf die Frage nach der Veränderung durch Aufstellungen prägt.
Im ersten Teil des Abends möchte ich auf verschiedene Varianten eingehen, wie man die Titelfrage beantworten kann (1). Im zweiten Teil möchte ich dazu einen eigenen Vorschlag zur Diskussion stellen (2). Es soll dabei auch Austausch in kleinen Gruppen und Diskussion in der gesamten Runde geben.
(1) Soweit ich sehe, werden diese Antworten auf die Frage nach der Veränderung gegeben:
Es geschieht ein Reframing - Unterschiede, die einen Unterschied machen.
Würdigen und Anerkennen, was ist.
Durcharbeiten, neu erleben von unverarbeiteten Themen.
Erkennen der problematischen Muster und zu neuen Entscheidungen finden.
Einbeziehen des Ausgeschlossenen und Trennen des Vermischten.
Dem Feld, dem Leben, dem Geist (also einer übergeordneten Kraft) die Führung geben.
Diese Antworten sind als sich auch ergänzend zu verstehen.
(2) Meine These ist, dass der zentrale Punkt für Veränderung das Erleben und Setzen von Grenzen ist. Grenze ist weder ein Beziehungsabbruch noch eine Mauer. Sondern es ist die Stelle, wo sowohl Getrenntheit wie Verbindung gegeben sind. Eine ordentliche Grenze macht also einerseits Schutz, Eigenraum, Autonomie, Eigenständigkeit möglich. Und andererseits passiert an der Grenze Kontakt, Austausch, Berührung, Zusammenhang und Zusammenhalt. Abgrenzen ist unterscheiden, eine Grenze ist eine Unterscheidung.
Die Grenze macht Innenraum und Außenraum wahrnehmbar - und in der Folge aufeinander beziehbar. Wer nur die Bezüge zu anderen Menschen sieht, genauso wer nur interne Verhältnisse betrachtet, der übersieht viel. Ungesehenes, das eben durch die Einführung der Grenze erkennbar und dann auch zugänglich wird.
Ich möchte ein Stück "Phänomenologie der Grenze" vermitteln.
Zu mir:
Professioneller Hintergrund
Studium der Physik, Evangelische Theologie und Philosophie; Promotion in Philosophie
Lehrer, Verlagsreferent und Personalberater
Anerkannter Lehrtherapeut/Lehrtrainer für Systemaufstellungen (DGfS)
Ausbildung und Absolvent am SySt®-Institut
Ausbildung Systemische Selbstintegration®
Ausbildung in EMDR-Traumatherapie.
philosophische Forschungen
Berufserfahrung und Schwerpunkte
Dr. Holm von Egidy wurde 1967 geboren. Er studierte Physik, Evangelische Theologie und Philosophie mit anschließender Promotion am Institut für Philosophie der Universität München, bei Matthias Varga von Kibéd. Darauf aufbauend folgte die Ausbildung in systemischer Strukturaufstellungsarbeit bei Matthias Varga von Kibéd und Insa Sparrer. Die Ausbildung in Systemische Selbstintegration® erfolgte bei Ernst Robert Langlotz sowie die Ausbildung in EMDR-Traumatherapie. Wichtige Lehrer waren außerdem Steve de Shazer, Gunther Schmidt, Stephen Gilligan, Siegfried Essen, Norbert Mayer und Marshall Rosenberg. Es folgten weitere Fortbildungen in Hypnotherapie, E.F.T., Focusing, Yoga, Aikido und gewaltfreier Kommunikation.
Neben der langjährigen Tätigkeit als Lehrer, Verlagsreferent und als Personalberater, sammelte Holm von Egidy intensive Erfahrung mit indischer und buddhistischer Spiritualität. Über die praktische Arbeit hinaus beschäftigt er sich mit philosophischen Forschungen zu den Hintergründen von systemischen Aufstellungen und zu Bewusstsein, Selbst und Psyche.
Seine Schwerpunktthemen sind Trauma-Arbeit, Paarbeziehungen, Transgenerationale Verstrickungen und Körpersymptomaufstellungen.
Veröffentlichungen:
von Egidy, H.: Beobachtung der Wirklichkeit. (Carl-Auer-Systeme Verlag, 2004)
von Egidy, H.: Phänomenologie des Subjekts. Bewusstsein von sich selbst. (Amazon, 2020)
Verheiratet, zwei erwachsene Kinder, lebt in Wolfratshausen