Dietmar Höhne

 

1. Praxiserfahrungen in der Beratung und Therapie MIT älteren Menschen.

Auch Therapeuten werden älter.
Es ist immer leichter über andere zu berichten, wenn man nicht selbst betroffen ist, jedenfalls die meisten von uns, meinen wir, ich meine das mit dem Betroffensein. Ich fühle mich und bin betroffen.
Als ich plante und ich überlegte, ob ich mein angeeignetes Wissen zu verallgemeinschaften, die eine oder andere persönliche Geschichte, meine persönlichen Erfahrungen mit einfließen lassen, meine „Schatzkammer", wie jemand meinte, öffnen sollte, habe ich nicht lange überlegen müssen.


Doch Schatzkammer würde ich die Sammlung meiner Erfahrungen nicht nennen wollen, das wäre mir zu statisch, doch ich gebe zu, man muss sich schon eine Menge vorher „einverleiben", wenn man ältere Menschen beraten und therapieren will. Noch mal deutsche Geschichte, Sozial-, Kulturgeschichte und Philosophie „studieren", sich mit systemischer Familientherapie und Trauma Forschung befassen, sich die eigene Ursprungsgeschichte zu Gemüte führen, ja wenn, ja wenn ich mit älteren Menschen arbeiten will, so ganz ohne ist das ja alles nicht. Sie merken schon meinen Vorbehalt. In der Regel heißt es ja, die meisten Therapeuten machen das nicht, aber nun wird es der demografische Wandel erfordern.


Als ärztlicher Psychotherapeut in eigener Praxis seit Jahren in der Arbeit mit älteren Menschen, einzeln, in Gruppen und Seminaren, werde 82, betreibe eine Homepage „natürlich älter werden" www.aging-alive.de

 2. Versöhnung
„Löse die Fesseln unserer Fehler...wie auch wir freigeben, was uns an die Verwicklung und Schuld der anderen bindet". So heißt es im aramäischen Vaterunser.
Wann und wie kann individuelle und kollektive VERSÖHNUNG Wirklichkeit werden?

Bin ich - sind wir bereit dazu, uns mit unserer Herkunft, Geschichte und unserem Schicksal zu versöhnen, zu verzeihen, eine Haltung, die in unserer vom Grundsatz „Wer Schuld hat, muss zahlen" geprägten Welt kaum realisierbar erscheint? Kann es gelingen, den Brückenschlag zu wagen, das Missverhältnis aufzuheben, den Widerstand zu transformieren, Verletzung, Schuld, das Böse und dem, was uns beschieden ist, anzuerkennen: Das, was war und ist? Uns damit zu VERSÖHNEN?

Was ist das mit der VERSÖHNUNG?